Jeder Mensch hat im Leben im Durchschnitt drei bis fünf Lebenskrisen, das kann Ärger am Arbeitsplatz sein, ein Beziehungsproblem oder auch ein Trauerfall. Da ist es hilfreich, ein persönliches Krisenmanagement zu entwickeln und das Problem anzugehen. Doch wie geht das?

Jeder von uns hat ein zuverlässiges, inneres Warnsystem. Wenn Dein Akku prall gefüllt ist mit Energie und Lebenskraft, dann fühlst Du Dich voller Power, Du bist zufrieden und ausgeglichen, hast Kraft und Charisma. Eine Lebenskrise entsteht zumeist durch eine große oder mehrere kleine Baustellen, in denen Deine Energie verloren geht, Kräfte fließen von Dir weg und kommen nicht mehr zurück, Dein Akku verliert an Kraft und Energie. Die Folge ist: Du fühlst Dich leer und unzufrieden, Deine Gedanken kreisen immer um dasselbe Problem, die entwickelst Wut und Aggressionen.

Nimm Dir einen Zettel und einen Stift

In einer solche Lebenskrise ist es hilfreich, sich einfach mal einen Zettel zu nehmen und in der Mitte zu falten. Auf die linke Seite schreibst Du dann einfach all‘ die Dinge, die Dich belasten, die Dir Kraft und Energie rauben. Überlege, was Dich wütend und aggressiv macht, erstelle quasi eine „persönliche Kotzliste!“ So listet Du auf der einen Seite Deine ganzen Baustellen auf, während die gegenüberliegende Seite zunächst leer bleibt. Frag Dich bei allen Stichworten die Du dokumentierst, was es genau es ist, was Dich wütend macht. Gehe lieber weiter ins Detail bei der Beschreibung, als das Du zu oberflächlich bleibst.

Kommen wir nun zu Deinen Zielen

Weiteres Ziel ist es nun, auf der leeren Seite genau das Gegenteil auszuformulieren. Du fühlst Dich zum Beispiel von der Arbeitskollegin gedisst? Zielsetzung ist es nun, das genaue Gegenteil zu formulieren: Die Kollegin ist mir gleichgültig, es ist mir egal, was auch immer sie unternimmt. Am Ende wirst Du sehen, dass alles, was Du auf der rechten Seite formulierst, wunderbar zu Dir passt und Deine wahre Persönlichkeit widerspiegelt!

Dabei ist es wichtig, konkrete Vorstellungen zu formulieren und die Ziele möglichst klar zu formulieren. Das ist wie im Reisebüro: Wenn Du dort hineingehst und sagst, ich will hier weg, weiß die Mitarbeiterin letztendlich nicht, wohin die Reise gehen soll. Wenn Du aber sagt, Du möchtest lieber ans Meer als in die Berge und hättest lieber ein Hotel statt Ferienwohnung, lässt sich Deine Reise viel konkreter planen. Und genauso ist es auch in Lebenskrisen: Formuliere ein Ziel und erarbeite genau, wohin die Reise gehen soll.

Deine Aufgabe ist es also erstens, Deine Baustellen aufzulisten. Und im zweiten Schritt geht es dann darum, Deine Ziele auszuformulieren!

Thomas Van der Grinten
Thomas Van der Grinten