Akuter Stress an sich ist etwas Positives, denn eine solche Reaktion kann durchaus sinnvoll sein und im Extremfall sogar das Leben retten. Droht dem Körper Gefahr, wird er in Alarmbereitschaft gesetzt, um sich möglichst schnell anzupassen und reagieren zu können. Eine Stressreaktion dient demnach der Mobilisierung von Energie, einer verstärkten Blutzirkulation im Gehirn und in den Muskeln und erhöht die Aufmerksamkeit. Das Problem: In den heutigen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften ist der menschliche Organismus zunehmend komplexen Belastungen in der Arbeits- und Lebenswelt ausgesetzt, auf die er reagieren muss. Aus dem akuten Stress wird schnell ein chronischer Stress. Mit fatalen Folgen!

Alarmierende Zahlen: 8 von 10 Deutschen fühlen sich gestresst, jeder Dritte leidet unter Dauerstress!

Laut einer von der Techniker Krankenkasse in Auftrag gegebenen Studie empfinden 8 von 10 Deutschen ihr Leben als stressbelastet, und jeder Dritte leidet unter „Dauerstress“ . 60 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Leben in den vergangenen drei Jahren noch stressiger geworden sei (/www.tk.de/resource/blob/2026630/9154e4c71766c410dc859916aa798217/tk-stressstudie-2016-data.pdf). Und wer ständig chronisch gestresst ist, hat nach Angaben des Stress Zentrum Trier ein höheres Risiko, an stressbezogenen Gesundheitsstörungen wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes Typ II, Übergewicht, Angststörungen, Depressionen, Burnout, Schmerzstörungen, entzündliche Erkrankungen wie Rheuma oder auch Störungen des Verdauungssystems zu erkranken.

Was tun gegen chronischen Stress?

Es gibt viele Wege und Mittel, um dem chronischen Stress zu entkommen. Entscheidend dafür ist auch die Ursache: Ist es der Job? Ist es ein schlechtes Zeitmanagement? Sind es meine eigenen, zu hohen Ansprüche? Um chronischen Stress abzubauen, bieten sich zum Beispiel folgende Tipps der Innungskrankenkasse Brandenburg und Berlin an:

 

  • Nobody is perfect
    Perfektionisten leiden besonders häufig unter Stress. Das Bestreben, jede Aufgabe stets gewissenhaft, schnell und korrekt zu erledigen, führt unausweichlich zu einer chronischen Überlastungssituation. Verabschiede Dich also von der Vorstellung, perfekt zu sein und stehe zu Deinen Schwächen.
  • Thema Zeitmanagement
    Bewusst Prioritäten setzen
    Erledige unbedingt und konsequent die wichtigsten Aufgaben zuerst. Um eine Überlastung abzubauen, erweist es sich oft als sinnvoll, Unwesentliches nicht zu erledigen.
  • Delegieren lernen
    Wenn die Aufgabenlast zu groß ist, überlege, wer Dir helfen kann. Arbeitskollegen, Mitschüler, Mitstudierende, Familienmitglieder, Freunde…?
  • Schaffe Dir Freiräume
    Um chronischen Stress zu vermeiden, benötigst Du Ruhepausen. Am besten nehm Dir fest vor, jeden Tag eine halbe oder ganze Stunde zu entspannen. Diese Zeit verbringst Du ganz bewusst an einem ruhigen Ort ohne Störungen. Dabei sind anstrengende Aktivitäten strengstens verboten, höre einfach ein wenig beruhigende Musik und hänge Deinen Gedanken nach.
  • Erlerne Entspannungstechniken
    Es ist erwiesen, dass SelbstHypnose, autogenes Training und Yoga helfen, Stress zu bewältigen. Mache es Dir zur Gewohnheit, täglich eine Trainingseinheit zu absolvieren. Auch Meditation kann Dir helfen, zur Ruhe zu finden.
  • Regelmäßig schlafen
    Geruhsamer Schlaf ist genauso wie gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung unverzichtbar, um Stress zu vermeiden. Damit Du gut ein- und durchschlafen kannst, verzichte auf alkohol- und koffeinhaltige Getränke, nutze vor dem Schlafengehen keine moderne Unterhaltungselektronik, sondern lese ein gutes Buch.
Thomas Van der Grinten
Thomas Van der Grinten