Wie schon angekündigt, möchte ich mich in dieser Woche mit dem Thema „Problemtrance“ beschäftigen. Es geht im Folgenden also um die Fragen „Was ist eine Problemtrance?“ und „Wie erkenne ich eine Problemtrance bei mir selbst oder am Patienten?“

„Ein Problem nennt man eine Aufgabe oder Streitfrage, deren Lösung mit Schwierigkeiten verbunden ist. Probleme stellen Hindernisse dar, die überwunden oder umgangen werden müssen, um von einer unbefriedigenden Ausgangssituation in eine befriedigendere Zielsituation zu gelangen. Probleme treten in diversen Ausprägungen in allen Lebensbereichen auf“, heißt es bei Wikipedia. Und wenn uns genau dieses Problem gedanklich und emotional beschäftigt, sind wir schon auf dem Weg in die Problemtrance. Der Betroffene richtet seine ganze Aufmerksamkeit auf das Problem, und durch diese Fokussierung erscheint es immer größer und unlösbarer. Die Problemtrance ist also ein Zustand, in dem der Betroffene seine ganze Aufmerksamkeit auf das Problem richtet und in der Folge tranceartig in einem emotional belastenden Zustand feststeckt. Folge: die Person wirkt wie gelähmt, innere Dialoge, angsteinflößende Bilder, negative Erfahrungen und automatische Gedanken verstärken die Angst, im schlimmsten Fall bis zum Blackout und Schockzustand.

Die Problemtrance ist im heutigen Alltag ein weit verbreitetes Phänomen. Die Gedanken schweifen ab, wir grübeln und machen uns Sorgen, wie regen uns über den Kollegen, den verspäteten Zug oder die Schlange an der Kasse im Supermarkt auf, zumal der Mensch evolutionsbedingt dazu neigt, dem Negativen mehr Beachtung zu schenken als dem Positiven. Und wenn wir uns ständig mit dem Negativen beschäftigen, können durch diesen Automatismus schwerwiegende Probleme entstehen. Probleme, die durch Ängste und Zwänge, durch innere Konflikte, negative Erfahrungen sowie Familien- oder Beziehungskonflikte noch verstärkt werden können.

Woran erkenne ich nun eine Problemtrance?

– der Betroffene wirkt unruhig, angespannt oder gar verkrampft
– Nervosität
– Angstzustände
– Schweißausbrüche (Angstschweiß)
– stockender Atem, schnellere Atemfrequenz
– erhöhter Herzschlag und Blutdruck
– angespannte Körperhaltung mit ruckartigen und steifen Bewegungen
– in sich gekehrt, abwesend, da die Aufmerksamkeit nach innen gelenkt ist (Innerer Dialog)
– Stress-Symptome, weil die Zeit verrinnt und das Problem immer größer und unlösbarer erscheint
– die Selbstkontrolle geht verloren
– der Einfluss auf das eigene Verhalten geht gegen Null
– depressive Verstimmungen, Schlaffheit und Trägheit
– lähmender Dauerzustand

Die Hypnosetherapie oder auch Selbsthypnose sind geeignete und sehr erfolgreiche Mittel, den Betroffenen aus der Problemtrance zu befreien. Zudem lassen sich auf diese Weise mentale Techniken erlernen, um besser und positiver mit Problemen, Ängsten, Stress und Prüfungssituationen umzugehen.

Thomas Van der Grinten
Thomas Van der Grinten