Mit den vielfältigen Techniken der Gesprächshypnose bist Du in Deinem Berufsalltag als Therapeut in der Lage, die Aufmerksamkeit Deines Patienten zu lenken, Trancezustände auszulösen sowie Gedanken und Gefühle zu beeinflussen. Dies ist wichtig, da der Patient die Lösung eines Problems sucht und Du als Therapeut bei der Lösungsfindung helfen möchtest. Nachdem ich an dieser Stelle bereits den Begriff „Pacing“ näher erklärt habe (siehe Blogpost: Eine Woche pacing… Probiere es mal aus), dreht sich heute alles um den „Rapport“.

Rapport aufbauen:
Der Mensch kann es von Geburt an

„Rapport ist der Zustand verbaler und nonverbaler Bezogenheit von Menschen aufeinander, der besonders bei langen und emotional gefärbten Gesprächen entsteht und eine tiefe Verbindung zu einem Gesprächspartner entstehen lässt, die man insbesondere in der Psychotherapie findet. Es handelt sich dabei um eine Form von Empathie. Der Mensch verfügt von Geburt an über die Fähigkeit, Rapport herzustellen“, so die Definition von Werner Stangl, zitiert im Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik. Rapport bezeichnet also eine aktuell vertrauensvolle, von wechselseitiger empathischer Aufmerksamkeit getragene Beziehung, das heißt „guten Kontakt“ zwischen zwei Menschen. Der Psychoanalytiker Daniel Stern spricht hier auch von Attunement, also der Feinabstimmung der emotionalen Kommunikation.

Rapport: Beispiele aus dem Alltag

Dies lässt sich im Alltag täglich und fast überall beobachten. Du hast es bestimmt schon gesehen, das Pärchen, das im Gleichschritt spazieren geht, die Gruppe von Jugendlichen, die fast alle gleiche oder ähnliche Klamotten tragen, die Frauen am Nebentisch, die gleichzeitig gute Laune haben oder wenig später ernsthafte Themen besprechen, die Männer in der Kneipe mit ähnlichen Verhaltensmustern, Ritualen und Trinkrhythmus, und, und, und… All dies sind Beispiele, wie Menschen im Alltag durch zumeist unbewusstes Pacing auf verbaler und nonverbaler Ebene Rapport aufbauen.

Übungen für den Alltag

Suche Dir zum Beispiel einen Platz, an dem Du Menschen beobachten kannst. Im Café, im Bus, im Wartezimmer, auf öffentlichen Veranstaltungen. Was beobachtest Du? Wie kommunizieren die Menschen miteinander? Welche Gemeinsamkeiten kannst Du erkennen in Sachen Körperhaltung, Mimik, Gestik, Aussehen…? Ich wünsche Dir viel Spaß beim Beobachten!

Thomas Van der Grinten
Thomas Van der Grinten